Kinga Wujke

Psychologische Beraterin

Kinga Wujke

Drei Fakten über Krisen kurz erklärt

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Coronakrise, Finanzkrise, Ehekrise, ich krieg ’ne Krise!

Täglich begegnet uns der Begriff „Krise“ und wir nutzen ihn automatisch, wenn mal etwas schiefläuft. Aber wann stürzen wir eigentlich in eine Krise und wie gehen wir damit um?

1. Was bedeutet Krise?

Ganz klassisch im Duden nachgeschaut, finden wir folgende Begriffserklärung:

„schwierige Lage, Situation, Zeit [die den Höhe- und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt]; Schwierigkeit, kritische Situation; Zeit der Gefährdung, des Gefährdetseins“ (Quelle)

Synonyme sind z.B. Ausweglosigkeit, Dilemma oder Zuspitzung. Das klingt alles sehr dramatisch und ist es oft auch, zumindest temporär. Denn, nun kommt das Positive an Krisen: Es gibt einen Anfang und ein Ende und oftmals gehen wir gestärkt oder mit neuen Impulsen aus Krisen hervor.

2. Welche Arten von Krisen gibt es?

Ich nehme eine grobe Unterscheidung von drei verschiedenen Arten an:

a) Kritische Lebensereignisse

b) Normative Krisen

c) Individuelle Krisen

Die kritischen Lebensereignisse sind diejenigen, die wir kollektiv im Laufe unseres Lebens mit anderen Menschen erleben. Ganz aktuell ist beispielsweise die globale Coronakrise. Aber auch Naturkatastrophen, wie z.B. der Tsunami in Thailand im Jahr 2004 zählen zu den kritischen Lebensereignissen.

Normative Krisen hingegen erleben wir nicht unbedingt in Gemeinschaft, allerdings garantiert im Laufe unseres Lebens. Sie sind unvermeidbar und haben daher oft auch die Bezeichnung „Entwicklungsaufgaben“. Dazu zählen etwa die Pubertät, Menopause oder die Auseinandersetzung mit dem eigenen Alter und Tod. Diese Krisen sind unangenehm und oft belastend, aber wir können sie vorhersehen und vergleichsweise gut damit umgehen. Speziell die Menopause und das Altern stellen oft Krisen dar, die uns traurig machen und an die Vergangenheit denken lassen. In diesem Fall kommt es auf die Persönlichkeitsstruktur und Einstellung an, um das Ausmaß der Krise zu definieren.

Individuelle Krisen sind schwieriger zu bewältigen, denn sie sind unvorhersehbar und treffen nicht jeden Menschen gleichermaßen. Solche Krisen treten plötzlich ins Leben und haben oft ein schmerzliches Ausmaß, auf welches man sich in kurzer Zeit einstellen muss. Hierzu zählen beispielsweise Trennungen, schwere Krankheiten, Unfälle und Todesfälle.

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3. Und wie meistert man nun alle Krisen?

Das kann ich dir nicht sagen, denn es hängt von deiner Persönlichkeit ab. Wie gehst du mit Problemen um? Lässt du den Kopf hängen oder packst du sie beim Schopfe? Bist du ein positiver oder eher negativer Mensch? Wie reagierst du auf Verluste?

Wenn wir uns allerdings bewusst machen, dass Krisen zum Leben gehören und uns eventuell auch stärken können, sind sie einfacher zu bewältigen. Dieses Bewusstsein sollten wir uns allerdings vor Eintreffen potenzieller Krisen schaffen.

Wir kennen alle das Paradebeispiel nach dem Ende einer Liebesbeziehung, wenn die Freundin/der Freund/die Mutter/wer auch immer sagt: „Glaub mir, der Liebeskummer geht vorbei. Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat Zwei.“

Will man das in diesem Moment hören? Natürlich nicht.

Wenn man allerdings im Laufe seines Lebens Krisen trainiert, erleben wir den Schmerz anders und gehen besser und vor allem reflektierter mit ihm um. Eine Krise kann uns weiterentwickeln. Zu diesem Thema kannst du auch gerne meinen vorherigen Beitrag über Resilienz lesen. Darin beschreibe ich, wie wir aus Problemen künftig Energie schöpfen können.

Oft höre ich, wie anstrengend es sei, das ganze Leben lang an sich arbeiten zu müssen. Dann ist mein Rat, diesen Satz in folgende Formulierung umzuwandeln:

Es ist schön, im Leben die Gedanken und Gefühle dynamisch zu halten und nicht zu stagnieren. Denn Stagnation bedeutet Stillstand und wer will schon stillstehen?

Diese Frage kannst du dir selbst beantworten. Solltest du dich dazu entscheiden, prophylaktisch Krisentraining zu betreiben, kann ich dir gern dabei helfen. Professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen der Selbstfürsorge und eigenen Stärke.

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