Wetterfühlig? Hier sind fünf Tipps für Wetterfühlinge
Zurzeit meldet sich der Sommer in vollen Zügen. Es ist heiß, schwül, drückend und am liebsten möchte man die ganze Zeit in einer kühlen Wanne liegen. Dann endlich liest man von der Erlösung, dem nahenden Unwetter. Puh, endlich frische Luft zum Durchatmen, danach kann es ja meinetwegen auch wieder warm werden.
Kennst du diese Gedanken?
Bei manchen Menschen spielt sich dafür folgendes Szenario ab:
Es ist heiß, schwül und drückend. Ich halte es nicht mehr aus. Aber irgendwie gewöhne ich mich schon daran und nach einigen Tagen wird mein Körper nicht mehr verrücktspielen. Unwetter? Gewitter naht? Oh nooooo!
Mein Körper kommt gerade auf das Wetter klar und dann muss ich mich schon wieder umstellen. Schmerztabletten, Heizdecke und Augenpads muss ich bereitstellen. Meine Verabredungen für die kommenden Tage werde ich vorwarnen, eventuell muss ich sie absagen. Hauptsache das Nötigste bekomme ich noch auf die Reihe.
Findest du dich hier etwa wieder?
Es ist jetzt mittlerweile über 20 Jahre her, dass eine repräsentative Studie des Universitätsklinikums München und des Instituts für Demoskopie Allensbach gezeigt hat, dass 54,4 % der Deutschen sich durch das Wetter beeinflusst fühlen, ihre Gesundheit leidet unter Wetterwechseln.
Zu den häufigsten Symptomen zählen Kopfschmerzen, Migräne, Erschöpfung, Schlafstörungen, Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Schwindel sowie Konzentrationsstörungen.
Laut der genannten Studie sind Frauen im Vergleich zu Männern dreifach oft betroffen.
Mir persönlich geht es ähnlich, wie im zweiten Szenario beschrieben. Meistens stöhne ich vor Genervtheit, wenn ich weiß, dass ein Temperatursturz oder ein Gewitter sich anbahnen. Ich weiß genau, dass mir zwei Tage lang der Kopf brummen wird und ich auch körperlich nicht fit sein werde.
Die Meinungen zur Wetterfühligkeit gehen weit auseinander. Viele Menschen fühlen ähnlich. Immerhin haben über die Hälfte der deutschen Einwohner den Eindruck, durch das Wetter beeinflusst zu werden. Andere Forscher und Mediziner hingegen vertreten die Meinung, ein direkter Zusammenhang bestünde nicht. Viel eher wäre es die Psyche des Menschen, die uns so fühlen ließe.
Einige vergleichen es mit Horoskopen und deren Wirkung auf die Leser. Im Horoskop steht, die Woche wird erfolgreich, man solle jedoch auf ausgewogene Ernährung achten. Also achtet man in dieser Woche ab sofort auf Lob, kleine Erfolge oder gute Aussichten und isst einen Apfel mehr als sonst. Ähnlich soll es mit dem Wetter sein. Das Gewitter kündigt sich an, somit schaltet der Kopf auf Schmerz und der Körper auf müde um.
Ich persönlich sehe einen direkten Zusammenhang zwischen Wetter und Körper und Psyche. Ebenfalls sehe ich einen direkten Zusammenhanf zwischen Mondphasen und Körper und Psyche. Manchmal höre ich das Argument, ich würde das Wetter als Ausrede nutzen, um mich schlecht zu fühlen. Also möchte ich mich schlecht fühlen und begründe es mit dem Wetterwechsel…? Nein, so ist es definitiv nicht. Ich kenne viele Menschen, denen es geht wie mir. Und ich kenne viele Menschen, denen es nicht so geht. Bei zweiter Gruppe freue ich mich für diese Personen, denn es schenkt ihnen ein Stück Lebensqualität mehr.
Beispielsweise kenne ich eine Person, die bei zunehmendem Mond die meiste Power im Monat hat und dann Bäume ausreißen könnte. Ist der Vollmond da, geht’s mit der Kraft bergab. Und ich dachte immer, der Vollmond würde außergewöhnliche Energie schaffen 😊
Was ich eigentlich mit meinem Text aussagen möchte ist, dass du zu deiner Wetterfühligkeit stehen darfst. Sprich offen darüber und quäle dich nicht zu Aktivitäten, die dir in solchen Phasen Kraft rauben.
Und sollte es mal wieder soweit sein, habe ich folgende Survival Tipps:
1. (gesund) gut ernähren
Ja ich weiß, immer wird einem gesagt, man solle sich gesund ernähren… Ich habe es bei diesem Tipp eher so: Ernähre dich größtenteils gesund und ausgewogen und gönne dir bei Wetterfühligkeit mal eine Kleinigkeit, die dich glücklich macht. Denn auch ein Glückgefühl ist gesund. Also gönn dir mal eine Currywurst oder ein Stück deines Lieblingskuchens. Disziplin wahren wir ohnehin schon genug und in allen Belangen.
2. Rausgehen
Oben schrieb ich, man sollte seine Verabredungen vorwarnen und dann doch rausgehen? Absolut richtig. Auch wenn dir vielleicht die Kraft für einen Spaziergang mit der Freundin fehlt, geht bitte trotzdem kurz raus. Vielleicht sogar im Regenguss. Einmal richtig nass werden, durchatmen und den Körper spüren. Meist hilft das übrigens auch gegen den Ärger, den man in sich trägt über Wetterfühligkeit und Co.
3. Schlafen
Mindestens sieben Stunden Schlaf solltest du dir bei Wetterfühligkeit gönnen. Dein Körper muss regenerieren. Also lieber die Serie oder den Film an anderen Tagen weiterschauen.
4. Tee und Wechselduschen
Verzichte an diesen Tagen lieber auf Kaffee und Alkohol und greif zum Tee. Auch hier kannst du dir etwas Schönes machen, was du sonst nicht trinkst. Einen Chai Latte z.B. oder einen besonderen earl grey. Und noch mehr Besonderheit kannst du diesem Ritual schenken, in dem du einen eigenen Becher für diese Tage hast.
Die Wechselduschen aktivieren deinen Kreislauf. Überwinde dich, es lohnt sich 😊
Zu guter Letzt bleibt mir nur der Tipp des Akzeptierens. Manche Menschen trifft die Wetterfühligkeit, andere nicht. Aber es muss nicht gleich ganz furchtbar sein. Versuch daraus auch positive Gedanken zu ziehen. Ritualisiere es mit einem eigenen Becher, Getränk, einem Snack, einer Mahlzeit, einer Decke usw.
Dann fühlt es sich dir zugehörig und nicht mehr ganz so schlimm an. Das nächste Unwetter wird kommen, das ist ganz sicher 😊